Der RoboCup ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem sich Teams und ihre Roboter miteinander messen. Vom 13. bis 16. März 2025 fanden die German Open in Nürnberg statt: Als offene deutsche Meisterschaft nehmen sie auch die Funktion der Europameisterschaft wahr, Teilnehmer kommen bis aus China, Indien und Nordamerika. Bekannt sind die Ligen der fussballspielenden Humanoiden, der Erforschung von Haushaltsrobotern oder der robots@work, die in Werkshallen agieren. Das CJT-Gymnasium Lauf nimmt seit Jahren an der Rescue Robots League teil. Dort erkunden Roboter die Situation in unwegsamem Gelände, damit die Feuerwehr im Katastrophenfall gezielt eingreifen kann statt unter Lebensgefahr lange suchen zu müssen.
Das Team aus Oberstufenschülern bewährt sich seit Jahren in der Major-Liga der Rettungsroboter, als einzige Schule seit Beginn des Wettbewerbs unter Universitäten und Profis. In diesem Jahr erreichten sie den dritten Platz hinter den Österreichern aus der Fachhochschule Wels und dem Weltmeisterteam der TH Nürnberg. Außerdem wurden sie Sieger in der Teilwertung für Autonomie, das bedeutet, dass der Roboter nicht nur aus der Ferne mit Hilfe des übertragenen Kamerabilds gesteuert werden kann, sondern auch in der Lage ist, die Navigation durch den Parcours sowie die Bewältigung seiner Aufgaben weitgehend selbstständig zu erledigen.
Ziel des Wettbewerbs ist die universitäre Forschung auf diesen Gebieten von Jahr zu Jahr voranzutreiben. Umso bemerkenswerter ist, wie auch die Schülergruppe aus Lauf diese Konkurrenz in jedem Jahr aufs Neue besteht. So hat sie im letzten Jahr einen eigenen Roboterarm entwickelt, ihre ohnehin schon hervorragende Geländegängigkeit dank noch besserer, von der Firma Faulhaber gesponsorter Motoren weiter gesteigert und eine Methode zum selbstständigen Kartographieren des Wettbewerbsgeländes entwickelt, die das autonome Fahren entscheidend verbessert und Teil der Wertung ist.
Das Team aus der Mittelstufe konnte in der Liga der unter 19-jährigen (der RMRC, Rapidly Manufactured Robot Challenge) den ersten Platz in der offenen Deutschen Meisterschaft erringen und ist damit sogar inoffizieller Europameister. Hier war das Finale besonders aufregend, denn aufgrund eines technischen Fehlers konnte der Roboter im 15-minütigen Prüfungslauf nur sechs Minuten lang fahren und Punkte sammeln. Für den Sieg hat es trotzdem gereicht! Dabei lieferte die Gruppe noch einen ganz besonderen Glanzpunkt: Zum ersten Mal in der Geschichte ihrer weltweiten Liga ist es gelungen, eine kleine Strecke autonom zu fahren, so wie die Großen in der Liga der Erwachsenen.
Dazu hat die Gruppe, an der maßgeblich Unterstufenschüler beteiligt sind, die Team-Challenge gewonnen. Das ist ein Wettbewerb, bei dem sie in Zusammenarbeit mit Robotern anderer Gruppen im schwierigen Parcours möglichst viele Luftballons zerplatzen lassen müssen. Für einen weiteren dreitägigen Wettbewerb zum Bau eines Roboters mit landwirtschaftlichen Aufgaben konnten die Schüler nur vier Stunden erübrigen, denn ihre Hauptaufgabe war ja die Rettungsrobotik. Für den zweiten Platz nach der Universität Magdeburg hat es trotzdem gereicht.
Nach der unerwartet souveränen Deutschen Meisterschaft bietet sich jetzt natürlich eine Fahrt zur Weltmeisterschaft im Juli nach Brasilien an. Allerdings ist die Finanzierung von Wettbewerbsgebühr, Anreise und Übernachtung noch völlig ungeklärt, aber wegen der Anmeldefristen dringend. Daher sind wir für Unterstützung dankbar, sehr gerne aus dem Landkreis, sehr gerne gegen einen Werbeaufdruck auf dem Roboter.

Weltneuheit: Unser siegreicher RMRC-Roboter erklimmt die Treppe autonom!

Schüler der Robotik-AG am CJT-Gymnasium Lauf

Der kleine Roboter am Testbild mit QR-Code und Gefahrensymbolen.