In "The Dark Lord and the White Witch" will der furchtbare Lord Morbus die Herrschaft über das Land Underearth erringen, um es mit seinen menschenfressenden Woks zu bevölkern. Nur ein durch und durch gutherziger Mensch kann den Bösewicht stoppen. Das schüchterne Dorfmädchen Gala wird auserwählt, die Welt zu retten. Bewaffnet mit nichts als einem Spiegel und einem Kranz aus Gänseblümchen macht sie sich auf eine gefährliche Reise durch Berge, Flüsse und Sümpfe, bis sie endlich dem bösen Lord Morbus gegenüber steht...
Das Unterstufenstück, angelehnt an Tolkiens ,,Herr der Ringe", fesselte die rund 170 SechstklässlerInnen durch fantasievolle Kostüme, Situationskomik und viel Aktion - nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Zuschauerraum. Dass sie in das Stück einbezogen wurden, machte den Kindern keine Angst. Im Gegenteil warnten die Abenteurer durch Zurufe und hatten im Anschluss an die Aufführung in der Question-and-answer-Runde keine Hemmungen, den vier Schauspielerinnen und Schauspielern ihre Fragen zu Karrierechancen, Hobbies und Lieblingsgerichten in der Fremdsprache zu stellen.
Ähnlich war die Reaktion vier Schulstunden später bei den OberstufenschülerInnen. Auch hier wurde eifrig davon Gebrauch gemacht, einmal mit leibhaftigen Schauspielern und Schauspielerinnen ins Gespräch zu kommen, und dies auch noch auf Englisch. Anders als bei den „Kleinen“ wurde den „Großen“ allerdings gleich Weltliteratur geboten, nämlich eines der Frühwerke von William Shakespeare, „Comedy of Errors“. Jeweils zwei Zwillingspärchen, ein Herr und ein Diener, werden noch als Kinder in einem Seesturm von jeweils einem Elternteil getrennt und so an unterschiedlichen Orten großgezogen. Das Schicksal will es, dass eines Tages der bei seinem Vater, einem Kaufmann, in Syrakus großgewordene Zwilling sich nebst seinem Diener auf den Weg macht, um seine Mutter und seinen Zwillingsbruder zu finden. So kommt er nach Ephesus, wo, wie könnte es anders sein, nicht nur seine Mutter und sein Bruder wohnen, sondern auch der Zwillingsbruder des syrakusischen Dieners als Diener des ephesischen Herrn Zuhause ist.
Neben der Eineiigkeit und damit dem exakt selben Aussehen kommt noch erschwerend hinzu, dass Herr und Diener auch noch jeweils denselben Namen tragen wie ihre Counterparts. Irrungen und Wirrungen sind so unvermeidbar und sorgen für die entsprechende Komik des Stückes, wenn z.B. die Ehefrau des Zwillingsherrn aus Ephesus ihren „Gemahl“ zum Essen bittet, dieser aber mit seiner „Ehefrau“ gar nichts anzufangen weiß, weil er ihr noch nie begegnet ist. So dauert es eine ganze Weile, bis sich schließlich alles in Wohlgefallen auflöst.
Ein großer Dank geht an das fantastische Ensemble aus Großbritannien, das jedes Jahr die weite Reise auf sich nimmt, ihr Können und ihre Kultur in Form von Theaterstücken Schulen in ganz Europa darzubieten. Thank you very much indeed.
Ramon Weber-Waltert und Matthias Kausch
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