Gymnasiale Metamorphose
Gefräßig nach Wissen
wie Raupen,
fristen Schüler
in Puppen verwandelt
gesättigt ihr Dasein,
um schließlich zu schlüpfen
als strahlende Wesen
in bunten Gewändern
schmetterlingsgleich
in die Welt.
Haus 37 – die Straße war hardt, der Weg war härter
Schon am diesjährigen Motto konnte man erkennen, dass hier ein besonders guter Jahrgang in die wahre Welt geschlüpft war. Das Wort „Abitur“ spielte erstmalig seit Jahren keine Rolle, das Haus hingegen in der Hardtstraße 37 um so mehr, war es doch für die meisten Abiturientinnen und Abiturienten acht Jahre lang Heimstatt und Schule zugleich. Und wie bei ersterem gerierte sich die Lehrerschaft oftmals wie Eltern oder Großeltern mit Erwartungshaltung und Leistungsdruck, mit Ermahnung und Aufmunterung, alles aber nur für das eine große Ziel: sich ihrer selbst bewusste und auf eigenen Beinen stehende junge Erwachsene zu formen, die man wie schlüpfende Schmetterlinge in das wahre Leben entlassen konnte.
Und um es gleich vorweg zu nehmen: es hat funktioniert. 139 Abiturientinnen und Abiturienten erhielten ihr Abschlusszeugnis mit einem sagenhaften Gesamtschnitt von 2,08, acht von ihnen mit der Traumnote 1,0. Diese Leistungen sind nur mit Einsatz und Willenskraft zu schaffen, ergo haben sich alle für das Leben draußen außerhalb des Hauses Nr. 37 qualifiziert. Gratulation!
Wer dem Abend der Zeugnisübergabe beiwohnte, musste allerdings feststellen, dass die eigentliche Prüfung gar nicht das Bestehen des Abiturs war. Die wahre Prüfung bestand darin, den Abend in der Turnhalle bei gefühlten 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit zu überstehen und dabei auch noch stets gut auszusehen. Das dies allen gut gelang, lag auch an den insgesamt kurzen Reden der üblichen Rednerinnen und Redner, den beiden Moderatoren Moritz Beck und Jonas Bitter, den beiden Musikgruppen The Peculiar Printers und Wednesday und den Abirednern Tim Edinger und Gabriel Heid. Hochachtung ergeht auch an die verschiedenen Preisträgerinnen und Preisträger und natürlich an das Organisationsteam, ohne dass eine solche Veranstaltung gar nicht möglich wäre. Der Einsatz geht also weit über das eigentliche Abitur hinaus. Ein Hoch auf diesen Jahrgang!
Matthias Kausch